„Timmi, komm mal her.“ Heute fröhnte ich mal meinem Aquaristik-Hobby und besuchte das SeaLife Center Königswinter. Nichtsahnend stellte ich mich an der Kasse an, vor mir eine Gruppe Mütter mit ihren ca. 4-5 Jahre alten Kindern. Eines davon hieß offenbar : „Timmi, komm mal her.“. Unten im ersten Raum angekommen ging es dann los. Die Mutter fing unaufhörlich an, nach ihrem Sohn zu rufen. „Timmi, komm mal her.“ Und das ging dann bei jedem Becken so weiter.
Bei den Seepferdchen angekommen passierte natürlich, was kommen musste. „Och, wie süüüß, Timmi, komm mal her, kuck mal, ein Seepferdchen.“ Nein, ich sage der Mutter jetzt nicht, daß in dem 2. Becken, wovor Timmi stand, sich insgesamt zehn Seepferdchen tummelten. „Timmi, nu komm jetzt.“ Aber Timmi ist ein braves Kind und schaut sich das eine Seepferdchen seiner Mutter auch noch an. „Kuck mal, Timmi, wie süüüß, ein Seepferdchen.“.
Weiter ging es durch die Unterwasserwelt. „Timmi, komm mal her, kuck mal.“ Das Streichelbecken ließ ich jetzt mal ganz bewusst links liegen.
Liebe Mutter von ‚Timmi, komm mal her‘, kurz auch ‚Timmi‘ genannt: Es ist sehr löblich, daß Sie Ihre volle Aufmerksamkeit den Fischen gewitmet haben. Ihr Timmi tat dies auch. Durch Ihre Rufe kam ich nicht drum herum, ein klein wenig Aufmerksamkeit Ihnen und Ihrem Timmi zu widmen. „Timmi, nu kuck mal.“ Klein-Timmi war durchaus dabei, die Unterwasserwelt auf seine eigene Weise zu entdecken (Die SeaLife Center sind durchaus kinderorientiert angelegt).
Im Kinosaal angekommen war der Lehrfilm über das Leben von Haien und Rochen offenbar uninteressant, sowohl für Timmi, als auch Timmis Mutter. Gelegenheit für mich, Abstand zu der Gruppe zu gewinnen. Angekommen im Souvenirshop vermisste ich dann die obligatorische Namenstasse mit dem Aufdruck ‚Tim‘, aber im anschließenden Restaurant traf ich sie dann wieder. Mutter kaute auf einem Fischburger herum und Klein-Timmi spielte in der Spielecke mit Legosteinen. „Timmi, komm mal her, ess noch eine Pommes.“ Mit einer Bewunderung von Timmis Nervenkostüm trat ich dann den Heimweg an.
Was soll man da noch sagen? AMEN!
Ähnliches Erlebnis hatte ich vor einem Jahr in dem Oberhausener Ableger gehabt und war persönlich recht entnervt.
Danke für diese „Guten Abend“ Lektüre!