Kölner Lichter 2008

[inspic=617,right,fullscreen,180]Wie alle Jahre zog es mich am 12.7.2008 wieder zu den Kölner Lichter. Wie letztes Jahr buchte ich frühzeitig einen Sitzplatz auf der Sitzplatz-Tribüne vor dem Gebäude des Landschaftsverband Rheinland. Es ist einfach mit Abstand die stressfreieste Methode, den Abend zu genießen, wenn auch nicht die billigste.

Die Story der Abschluss-Feuerwerks war dieses Jahr der Geschichte des Feuerwerks gewitmet. Es begann mit der Epoche, als der Mensch das Feuer für sich entdeckte. Er nutzte das Feuer, das ihm Gewitter, Feuerbrünste und Vulkanausbrüche lieferte.
Die ersten Feuerwerke entwickelten sich in China. Schon zu einer sehr frühen Zeit wurden mit einfachsten pyrotechnischen Mitteln sogenannte ‚Himmelsblumen‘ realisiert.
Über Fernost-Reisende gelangte die Kunst des Feuerwerks schließlich nach Europa, jedoch waren im 14. bis 15 Jahrhundert die Möglichkeiten sehr beschränkt. Nur Goldeffekte, die durch Holzkohle oder Eisenpulver erzeugt wurden, standen den Pyrotechnikern zu Verfügung. Jedoch erkannten die Machthaber von Europa, insbesondere die Kirche, die Wirkung des Feuerwerks auf das einfache Volk, und nutzte dies dementsprechend. Feuerspuckende Drachen und brennende Engel wirkten damals durchaus überzeugend auf das einfache Volk.
Ab dem 17. Jahrhundert begann in Europa die Hochblüte des Feuerwerks. Zu jedem Anlass wurde von dem Machthabern Feuerwerke abgebrannt. Auch wenn durch neue Metallsorten die Feuerwerke brillianter wurden, fehlte ihnen immer noch die Farbe. Man behalf sich dadurch, dass man den adeligen Zuschauern farbige Augengläser verteilte.
Die Farbe kam dann Anfang des 19. Jahrhunderts ins Spiel. Durch die Entdeckung der Alkali- und Erdalkali-Metalle konnten endlich farbige Effekte erzeugt werden, wie wir sie heute kennen. Auch wurde das Feuerwerk mit der Zeit für jedermann erschwinglich, nicht nur für den Hochadel.

Im Laufe der Geschichte haben sich auch länderspezifische Charakteristika des Feuerwerks herausgearbeitet. In den fernöstlichen Ländern entwickelte sich eine sehr farbenprächtige und imposante Formenvielfalt. Südeuropäische Länder drücken ihr Temperament durch mitunter sehr lautes Feuerwerk aus. In den nördlichen Breitengraden Europas dominiert dagegen technologisches sowie sehr exakt abgeschossenes Feuerwerk.

Das diesjährige Abschlussfeuerwerk war wieder eine Hochleistung aus dem Hause Weco, dennoch war ich auch ein wenig enttäuscht über die Umsetzung. Die Musikauswahl empfand in an einigen Stellen nicht stimmig, sodass die Wirkung des Feuerwerks sich nur schwer in die jeweilige Epoche bzw. Land nur schwer einsortieren ließ. Die Idee mit dem Erzähler, der mit begleitenden Texten die einzelnen Kapitel des Feuerwerks einleitete, war zwar durchaus richtig, allerdings hätte ich einen anderen Sprecher gewählt. Zum Ende vermisste ich auch ein fulminantes, farbenfrohes Finale. Zum Glück spielte das Wetter mit, auch wenn der Wind die gesamte Asche über der Tribüne abregnen ließ.

Trotzdem war es ein schöner Abend, nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder mit dabei. Bilder zu dem Abend gibt es in der Galerie.

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