Andere Länder wie z.B. Australien haben es bereits vorgemacht, nun wird auch hierzulande der gewöhnlichen Glühbirne der Garaus gemacht. Wenn es nach Brüssel geht, verschwinden ab September 2009 alle Leuchtmittel mit mehr als 100 Watt aus den Regalen, Anfang 2010 dann die mit mehr als 40 Watt. Zwei Jahre später ist dann endgültig Schluss, bis auf wenige Ausnahmen von Sonderanwendungen wie Backofen- oder Kühlschrank-Lämpchen. Bis dahin sollen dann alle Verbraucher auf Energiespar-Lampen, Halogen- oder LED-Beleuchtung umgestellt haben.
Nun gut, der tiefere Sinn ist es, die energiefressenden Glühbirnen durch energiesparende Leuchtmittel zu ersetzen. Schließlich beträgt der Wirkungsgrad einer Glühbirne lediglich 5 Prozent, d.h. nur 5 Prozent des Stroms werden in sichtbares Licht umgewandelt, der Rest verpufft größtenteils als Wärme. Die höheren Anschaffungskosten einer Energiesparlampe sollen sich durch den geringeren Strombedarf und der längeren Lebensdauer wieder amortisieren. Soweit die Theorie.
In der Realität seiht es dann doch leider anders aus. Vor etwa einem Jahr dachte ich mir, ich gehe mal mit guten Beispiel voran und wechselte zwei Glühlampen der Deckenlampe in meinem Wohnzimmer gegen Energiesparlampen vom Typ Compact Reflektor R50 von Megaman aus. Dies war die einzigste Energiesparlampe, die in die vorhandene Fassung passt und dabei die Deckenlampe nicht völlig verunstaltet. In der dritten Fassung verblieb eine normale Glühbirne zum Vergleich, da diese Fassung eh nur kurzzeitig gebraucht wird, dann aber mit voller Leuchtkraft. Andere Lampen in meinem Haushalt wurden nicht umgerüstet, da sie entweder Niedervolt-Halogensysteme sind, oder nur kurzzeitig in Betrieb sind, sodass sich Energiesparlampen hier nicht rentieren.
Das Fazit nach einem Jahr Selbstversuch ist eher ernüchternd: Das Licht dieser Energiesparlampen im Vergleich zu den entsprechenden Reflektor-Glühbirnen ist deutlich dunkler, was darin begründet liegt, dass die Energiesparlampe trotz Reflektor das Licht nicht wirklich bündeln kann wie eine Reflektor-Glühbirne, die einen vergleichsweisen kleinen Glühfaden im Brennpunkt des Reflektor setzen kann. Die Ausleuchtung ist wesentlich großflächiger, wodurch es mir nicht gelungen ist, punktuelle Licht-Akzente wie zuvor mit den Glühbirnen zu setzen. Zudem habe ich den Eindruck, dass nach einem Jahr die Leuchtkraft der Energiesparlampe selber zusätzlich nachgelassen hat.
Ein weiterer negativer Punkt ist die lange Zeit, bis diese Energiesparlampe die volle Leuchtkraft entwickelt hat. Ich habe mich zwar mittlerweile dran gewöhnt, dass erstmal in der ersten Sekunde nix passiert, wenn ich den Lichtschalter betätige. Dennoch dauert es bis zu 5 Minuten, bis es im Zimmer ausreichend hell geworden ist. Zwar gibt es mittlerweile schnell- oder sofort-startende Energiesparlampen auf dem Markt, aber in dieser Bauform sind mir solche noch nicht begegnet und des weiteren büßen es i.d.R. diese Lampen mit einer kürzeren Lebensdauer und Schaltfestigkeit ein.
An die Lichtfarbe der Energiesparlampen habe ich mittlerweile gewöhnt. Natürlich ist die etwas anders als bei konventionellen Glühbirnen, aber der Farbton ist durchaus warm und angenehm. Einen Brummton oder Flimmer-Effekt kann ich bei mir nicht feststellen, wobei letzteres eher ein subjektiver Eindruck ist, der bei jeder Person anders ausfallen kann. Positiv ist jedoch, dass ich aufgrund des Deckenventilators, der mit meiner Deckenlampe eine Einheit bildet, diesen Sommer keinen Ausfall der Lampen hatte. Zuvor sind mir durch die Vibrationen des Ventilators die Glühbirnen gleich reihenweise gestorben.
Die größte Ernüchterung kam aber mit der Stromrechnung. Von einer Energie-Einsparung kann in meinem Fall nicht die Rede sein. Eher im Gegenteil: Durch die ganzen Strompreis-Erhöhungen zahlte ich im vergangenen Jahr eher mehr als weniger. Der Einsatz der Energiesparlampen machte sich in meiner Stromabrechnung überhaupt nicht bemerkbar. Und so dürfte es auch vielen anderen Haushalten gehen, denn der Strom-Anteil für Beleuchtung ist eher einer der kleineren Posten im Stromverbrauch eines Haushaltes.
Mag sein, dass der Energie-Verbrauch aller Haushalte in Deutschland/Europa sinkt bzw. sich der CO²-Ausstoß damit drosseln lässt. Kann ich nicht beurteilen. Aber man muss auch bedenken, dass so eine Energiesparlampe aufgrund ihrer elektronischen Komponenten und des enthaltenen Quecksilber zum Sondermüll zählt, dessen Entsorgung und Wiederaufbereitung in der gesamten Energiebilanz mit berücksichtigt werden muss. Unterm Strich sehe ich dieser Entwicklung eher mit gemischten Gefühlen entgegen, insbesondere auch aufgrund der Einschränkung der Lebensqualität, begründet aus meinen geschilderten Erfahrungen.
[via tagesschau.de]
Also ich habe über einige Räume das Licht nachgerechnet und könnte sich – falls die angegebenen Leistungsaufnahmen stimmen – doch einiges an Ersparnis ergäben.
Ups – sollte wohl ergeben heißen. )
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Bei mir siehts auch nicht so prickelnd aus…
Die Hochvolt-Halogenspots im Flur sind auf LED umgerüstet. Für den Flur ausreichend, prickelt aber nicht.
Im Schlafzimmer und in der Dunstabzugshaube kommt’s dran, wenn mal einer kaputt geht.
In der Küche, im Wohnzimmer und unter den Küchenschränken sind’s Niedervoltsysteme mit Schlatnetzteil – und da bringen reine LED-Leuchten nicht die notwendige Grundlast. Umbau auf Ringkerntrafo aus Platzgründen nicht möglich. 🙁
Im Bad, wo die einzige konventionelle Glühlampe hängt, lohnt sich aufgrund des Betriebsprofils auch keine Energiesparlampe. Mal schauen, was ich da mache, wenn’s kein elektrisches Obst (vulgo Glühbirne) mehr gibt.
Wie sieht’s eigentlich aus mit den 500W-Halogenstäben, die ich in meiner Bau-Beleuchtung drin habe? Gibt’s die dann auch nicht mehr?
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